S.A.G. Solarstrom AG: Investor gefunden – Shunfeng-Gruppe übernimmt operatives Geschäft – Kaufpreis liegt bei 65 Millionen Euro – „Anleihegläubiger dürfen auf überdurchschnittliche Insolvenzquote hoffen“ – Kurse der Unternehmensanleihen verlieren bis zu zehn Prozent

Montag, 1. September 2014


Die SF Suntech Deutschland GmbH, ein Tochterunternehmen der Shunfeng Photovoltaic International Ltd. (SF-PV) übernimmt den operativen Geschäftsbetriebs der
S.A.G. Solarstrom Gruppe inklusive aller Assets. Der Kaufpreis betrage 65 Millionen Euro, teilte die S.A.G. Solarstrom mit. Begleitet wurde der Investorenprozess von Roland Berger Strategy Consultants.

Das alte S.A.G.-Management bleibe in leitender Funktion im neuen Unternehmen. Im Dezember 2013 meldete die S.A.G. Solarstrom AG Insolvenz an.

Laut S.A.G. werde die Unternehmensgruppe nun fortgeführt und die Arbeitsplätze bleiben erhalten. Die Anleihegläubiger der Unternehmensgruppe würden nach Angaben des Unternehmens voraussichtlich eine „überdurchschnittliche“ Insolvenzquote von etwa 50 Prozent erhalten.

„Projekte sind erfolgreich abgeschlossen, strategische Projekte weiter vorangetrieben worden, die erwarteten Mittelrückflüsse sind erfolgt und vor allem ist der Investorenprozess zu jedem Zeitpunkt vom Management und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr professionell unterstützt worden“, sagte der Insolvenzverwalter Jörg Nerlich von der Kölner Kanzlei Görg.

Die alte Aktiengesellschaft werde in den folgenden Monaten voraussichtlich von der Börse genommen und im Rahmen des laufenden Insolvenzverfahrens abgewickelt werden. Ein Mittelrückfluss an die Aktionäre sei nicht zu erwarten, teilte die S.A.G. Solarstrom AG mit.

Vergleichsvereinbarung mit italienischer Projektgesellschaft

Unterdessen hat die S.A.G. Solarstrom AG auch mit einer italienischen Projektgesellschaft eine Vergleichsvereinbarung geschlossen. Demnach werde die S.A.G. Solarstrom AG nach eigenen Angaben aus der Vergleichsvereinbarung in den nächsten Wochen einen Mittelzufluss im „niedrigen zweistelligen Millionenbereich“ erhalten. Die Vereinbarung stehe aber noch unter Vorbehalt der Zustimmung der finanzierenden Banken und Versicherungsgesellschaften.

Verhandlungspunkte mit der italienischen Projektgesellschaft waren unter anderem ein Darlehen, das der Projektgesellschaft von einer Tochtergesellschaft der S.A.G. Solarstrom AG gewährt worden war, sowie Bürgschaften, die von der S.A.G. Solarstrom Gruppe im Zusammenhang mit einem Großprojekt gestellt worden waren, so die S.A.G. Solartstrom AG in einer Adhoc-Mitteilung.

Erst Anfang August meldete die S.A.G. Solarstrom AG den Verkauf der letzten drei deutschen Photovoltaik-Projekte. Durch den Verkauf an private Investoren wurde laut S.A.G. Solarstrom bereits ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag in die Kassen des insolventen Photovoltaik-Produzenten gespült.

Kurse der Unternehmensanleihen

Der Kurswert der ersten S.A.G. Solarstrom-Unternehmensanleihe ist von vergangenem Freitag bis heute, Montag, dem 01.09.2014, von 63 Prozent auf 56,10 Prozent gefallen.

Auch Kurs der zweiten S.A.G. Solarstrom-Unternehmensanleihe ist über das vergangene Wochenende um fast zehn Prozent gefallen. Aktuell liegt der Kurs, am Montag, dem 01.09.2014, bei 56,00 Prozent (Stand: 11,30 Uhr).

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: bark / flickr bark

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Unternehmensanleihe der S.A.G. Solarstrom AG 2010/2015

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