Peter Thilo Hasler zum Euler Hermes-Downrating der Scholz AG von „BB“ auf „BB-“: „Von einem schwachen Entschuldungspotenzial kann keine Rede sein“

Montag, 27. Mai 2013


Die Euler Hermes Rating Deutschland GmbH beurteilt die Bonität der Scholz AG im Folgerating mit „BB-“. Zuvor hatten die Rating-Experten ein „BB“ vergeben. Die Nettofinanzverbindlichkeiten der Scholz AG lägen laut Euler Hermes zum 31. März 2013 mit 1,1 Milliarden Euro „weiterhin auf sehr hohem Niveau.“ Das Entschuldungspotenzial der Scholz AG bewerteten die Analysten in Verbindung mit der verminderten Ertragskraft als „schwach“.

„Von einem schwachen Entschuldungspotenzial kann m. E. Keine Rede sein“, entgegnet Peter Thilo Hasler (Foto), Vorstand der BLÄTTCHEN & PARTNER AG und Gründer und Analyst der Sphene Capital im Gespräch mit der Anleihen Finder Redaktion. Die BLÄTTCHEN & PARTNER AG begleitete die Scholz Gruppe bei der Emission ihrer mittelständischen Unternehmensanleihe.

Grund für die schlechtere Bewertung durch Ratingagentur ist auch die schwache Entwicklung des Stahlmarktes in Europa. Diese hätte sich im Geschäftsjahr 2012 und dem ersten Quartal 2013 negativ auf die Erträge der Scholz AG ausgewirkt. Die Euler Hermes-Analysten schätzen, dass sich der Stahlmarkt weiterhin schwach entwickeln wird.

„Natürlich zeigt der  Stahlzyklus nach unten und dass Scholz ein zyklisches Unternehmen ist, sollte niemanden verwundern. Entscheidend ist jedoch die Profitabilität über einen ganzen Konjunkturzyklus, und hier sollte es Scholz als einem der größten Metallrecyclingunternehmen der Welt gelingen, die Nettoverschuldung planmäßig zurückzufahren. 2013 ist ohnehin wenig dramatisch, da es Scholz bereits im Vorjahr gelungen ist, den Verbindlichkeitenspiegel erheblich zu strecken“, erläutert Hasler.

Euler Hermes berichtet, dass das EBITDA der Scholz AG im ersten Quartal 2013 mit 34,8 Millionen Euro um 43,8 Prozent unter dem Vorjahreswert lag. Damit habe sich die schwache und „unterhalb der Erwartungen“ der Ratingexperten verlaufende Ertragsentwicklung des Geschäftsjahres 2012 (EBITDA: 191,8 Millionen Euro; Vorjahr: 246,6 Millionen Euro) fortgesetzt.

Laut Euler Hermes soll sich mittelfristig das firmeneigene Maßnahmenpaket zur Ergebnisoptimierung positiv auf die wirtschaftliche Situation auswirken. Stärken der Scholz AG seien die gute Marktposition und das internationale Standortnetz der Scholz AG an.

Die Ratingexperten gehen von einer stabilen Entwicklung des Unternehmensratings in den nächsten zwölf Monaten aus.

Anleihen Finder Redaktion

Foto: Peter Thilo Hasler

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