Rickmers Gruppe kämpft ums Überleben: Hohe Verluste in 2016! – Anleihe notiert weiter unter 25 Prozent

Freitag, 11. November 2016


Sorgenreiche Zeiten für die Rickmers Gruppe: In den ersten neun Monaten 2016 sank das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 31,1 Prozent auf 136,8 Millionen Euro (198,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum). Insgesamt ergab sich für Rickmers ein Verlust von 198,7 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 94,2 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Anleihe-Kurs der Rickmers-Anleihe ist weitwerhin im Keller und zudem ist aufgrund der Gegebenheiten am Containermarkt keine wirkliche Besserung für die Reederei in Sicht, was die Situation nachträglich erschwert.

Auf Konzernebene erwirtschaftete die Schifffahrtsgesellschaft im Berichtszeitraum einen Umsatz in Höhe von 373,6 Millionen Euro, was einem Rückgang von 15 Prozent gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode entspricht (Vorjahr: 439,7 Millionen Euro).

Maßgeblich für diese Entwicklung sei nach Angaben des Unternehmens das unverändert angespannte Marktumfeld mit weiteren auslaufenden margenstarken Charterverträgen, zeitweise Beschäftigungslosigkeit und Anschlussvercharterungen auf aktuell niedrigerem Marktniveau sowie geringere Frachterlöse und eine stärker rückläufige Kapazitätsauslastung im Projektladungsbereich.

Anleihe-Kurs bei 23,5 Prozent

ANLEIHE CHECK: Die Rickmers-Anleihe 2013/18 (WKN A1TNA3) hat ein Gesamtvolumen von 275 Millionen Euro und wird jährlich mit 8,875 Prozent verzinst. Die Anleihe läuft noch bis Juni 2018, die nächste Zinszahlung findet im Juni 2017 statt. Der Anleihe-Kurs steht derzeit bei 23,5 Prozent (Stand: 11.11.2016). Seit September liegt der Anleihe-Kurswert unter 25 Prozent.

INFO: Mitte August hatte die Creditreform Rating das Unternehmensrating der Rickmers Holding AG auf Basis der Halbjahreszahlen 2016 zwar mit „CCC“ bestätigt, den Ausblick aber von stabil auf negativ geändert.

Schwaches Geschäftsjahr 2016

Zum dritten Quartal 2016 bestätigt die Geschäftsführung der Rickmers Gruppe die schwache Prognose für das Geschäftsjahr 2016. Basierend auf den herabgesetzten Prognosen des Weltwirtschaftswachstums sowie des Weltcontainerhandels sieht die Rickmers Gruppe nach wie vor keine Anzeichen für eine Erholung der gesamtwirtschaftlichen Lage für das letzte Quartal. Rickmers erwartet für das Geschäftsjahr 2016 somit ein weiterhin deutlich unter dem Geschäftsjahr 2015 liegendes operatives Ergebnis (EBITDA).

Hinweis: Der Geschäftsbericht 2016 der Rickmers Gruppe wird spätestens am 30. April 2017 veröffentlicht.

Maßnahmen des Unternehmens

Was unternimmt die Rickmers Gruppe, um der misslichen Lage zu entkommen?

CONTAINERSCHIFFE: Im August 2016 wurde eine Vereinbarung für Zeitcharterverträge über drei Containerschiffe mit einer Kapazität von je 13.600 TEU getroffen.

FINANZIERUNG: Parallel ordnete die Gruppe die Finanzierung dieser Schiffe durch Abschluss einer „Sale-and-lease-back“-Vereinbarung mit einem chinesischen Leasing-Institut neu, wodurch unter anderem auch der Kreis der Kernhausbanken weiter verschlankt wurde. Die Laufzeit der Finanzierung steht heute in Kongruenz zur Laufzeit der Chartervereinbarungen und kann unter bestimmten Voraussetzungen maximal bis in das Jahr 2029 verlängert werden. Vereinbarungsgemäß wird die Rickmers Gruppe die Schiffe dann zu einem bereits heute fixierten Preis zurückkaufen.

ANTRÄGE: Des Weiteren hat die Rickmers Gruppe im Rahmen der Refinanzierung von ausgewählten Bankdarlehen Anträge an die Kernhausbanken gestellt, um unter anderem ein auf die Schifffahrtskrise angepasstes Tilgungsprofil sowie Covenant-Konzept zu vereinbaren.

VERKAUF VON ANTEILEN: Am 17. Oktober 2016 erfolgte der Verkauf sämtlicher Anteile an der Gesellschaft Rickmers Trust Management Pte. Ltd., dem geschäftsführenden Vehikel der Rickmers Maritime, einem an der Börse in Singapur notierten Trust. Durch den Verkauf sämtlicher Anteile am geschäftsführenden Vehikel der Rickmers Maritime ist diese nicht mehr vollkonsolidiertes Tochterunternehmen der Rickmers Holding AG. Anders ausgedrückt: Die Rickmers Maritime und ihre Schulden werden nicht mehr voll in der Konzernbilanz konsolidiert. Die Rickmers Holding AG hält aber weiterhin 34,2 Prozent der Aktien an Rickmers Maritime.

OPTIONEN: Weitere Handlungsoptionen werden laut Rickmers auf fortlaufender Basis geprüft.

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Anleihen Finder Redaktion.

Foto: cuxclipper / flickr

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Unternehmensanleihe der Rickmers Holding GmbH & Cie. KG 2013/2018

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