MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH kommt vom Kurs ab: FERI stuft „Traumschiff“-Anleihe auf „CC“ herab – Ausblick bleibt „negativ“ – „Risiken für nicht ordnungsgemäße Bedienung und Tilgung der Anleihe weiter erhöht“

Dienstag, 16. September 2014


Die FERI EuroRating Services AG hat das Emissionsrating der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH (MS Deutschland) von „B-“ auf „CC“ herabgestuft. Der Ausblick für die „Traumschiff“-Anleihe bleibe „negativ“, so die Ratingagentur.

Als Grund der erneuten Herabstufung nannten die FERI-Analysten, dass sich die Risiken einer „nicht ordnungsgemäßen Bedienung und Tilgung der Anleihe“ weiter erhöht hätten.

Zinsstundung und Verzicht auf Kündigungsrechte

Bei der Gläubigerversammlung am 8. Oktober 2014 strebe das Management der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH die Ernennung eines Gemeinsamen Vertreters an. Dieser solle laut FERI bevollmächtigt werden, einer Zinsstundung und einem Verzicht auf Kündigungsrechte zuzustimmen. FERI mahnte weiter an, dass sich darüber hinaus die finanzielle Situation des Unternehmens weiterhin „schlecht“ entwickle und der Umsatz „schwach“ bleibe.

Die FERI EuroRating Services AG rechne nach eigenen Angaben daher mit einem weiteren Anstieg der „bilanziellen Überschuldung“ der MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH.

Ratingherabstufung im Zwei-Wochen-Rhythmus

Erst am 28.08.2014 hatte FERI das Rating der „Traumschiff“-Anleihe von „BB-“ auf „B-“ herabgesetzt und den Ausblick mit „negativ“ bewertet. Die Rating-Analysten nannten vor zwei Wochen als Hauptgrund für die Herabstufung, die sich weiter verschlechternde finanzielle Situation des Unternehmens. Am 30. Juli 2014 teilte die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH mit, dass die Umsatzziele für 2014 verfehlt würden.

Beim ersten Rating am 17.04.2014 stufte FERI die MS Deutschland-Unternehmensanleihe mit „BB-“ ein. Kaum fünf Monate später liegt die Bewertung sieben Notches darunter.

MS Deutschland kommt vom Kurs ab

Nachdem die FERI Euro Rating Services AG zuletzt schon erklärt hatte, dass die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH die Zinsen für die Gläubiger nicht mehr aus eigener Tasche stemmen könne, teilte die MS Deutschland der Anleihen Finder Redaktion mit dass die Zinslast für die Anleihe mit 3,4 Millionen Euro hoch sei und Mittel binde, die in das „Traumschiff“ investiert werden könnten.

Laut MS Deutschland gebe es positive Tendenzen für die Entwicklung in den Folgejahren, was die aktuellen Buchungsdaten für das Schiff zeigen würde. Vorrangiges Ziel sei es nun, ein langfristig tragfähiges Finanzierungskonzept für die Gesellschaft zu entwickeln, welches sich nicht nur von Zinstermin zu Zinstermin schleppe, so das MS Deutschland-Management.

Da die MS Deutschland Beteiligungsgesellschaft mbH nach eigenen Angaben in „intensivem Dialog“ mit der FERI-Ratingagentur stehe, zeigte sich die Schifffahrtsgesellschaft von der Rating-Anpassung Ende August nur wenig überrascht. Ob es bei diesem weiteren starken Downgrade auch so ist, bleibt zu bezweifeln.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: Jean Pierre Hintze / flickr jphintze

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Unternehmensanleihe der MS “Deutschland” Beteiligungsgesellschaft mbH 2012/2017

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