Mit Mini-Bonds Rendite machen – So machen es die Fondsmanager

Freitag, 28. November 2014


Keine leichte Zeit für Fondsmanager, die mit Mini-Bonds Erträge erwirtschaften wollen. Umso spannender zu erfahren, wie die Investmentprofis mit den relativ vielen Mini-Bond-Flops umgehen – und es trotzdem schaffen, Geld zu machen. So haben wir bei Fondsmanagern angeklopft und waren erstaunt, wie umfangreich und schnell wir Antworten bekamen. Transparenz scheint hier kein Fremdwort zu sein. Hier die Auszüge der Antworten. Wir werden die Interviews mit den Fondsmanagern aber auch noch ungekürzt veröffentlichen.

Wie kann man mit Mini-Bond-Fonds zurzeit Geld verdienen? Die Antworten auf die Frage, die unsere Leser am meisten interessiert:

Steubing German Mittelstandfund I:

Dies lässt sich nicht auf einen Anteilsschein hochrechnen. Für den Steubing German Mittelstand Fund I erwarten wir längerfristig eine Rendite von 4-6% nach Kosten zu erwirtschaften.

Markus Mitrovski, Portfolio Manager des AMF Family & Brands Rentenfonds:

Variante 1: Wenn wir von einer laufenden Rendite von 6,5% bei den Mini-Bonds ausgehen (Anleihen herausgerechnet, die unter Druck stehen) und Kosten von 1% für den Fonds p.a. haben, lässt sich eine Rendite von ca. 5,5% erzielen.

Variante 2: Bei Fonds, die zu 50% liquide Anleihen beimischen (mit einer laufenden Rendite von ca. 2,5%), um das Risiko weiter zu minimieren, ergibt sich eine Rendite von 3,5% nach Kosten. Die Differenz von 2% zwischen der Variante 1 und 2 hört sich vielleicht im aktuellen Zinsumfeld viel an, jedoch ist Variante 2 die Reduzierung des Risikos allemal wert.

Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds:

Mit dem Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS wird das Geld des Anlegers breit gestreut in unterschiedliche Anleihen mit einem attraktiven Chancen-/Soliditätsprofil investiert. Im Vordergrund stehen die Bonität des Unternehmens, die Qualität der Anleihe und der laufende Zinsertrag. So hat der Anleger die Möglichkeit, mit z.B. 10.000,00 Euro in ein Portfolio mit derzeit 33 Anleihen zu investieren, die sorgfältig ausgewählt und anschließend intensiv überwacht werden. Mit dem gleichen Betrag könnte ein Anleger alleine eine solch breite Streuung und damit Risikoverteilung nicht herbeiführen. Die Nutzung eines Fonds erspart dem Anleger den Aufwand, sich mit den Anleihen und den Unternehmen intensiv auseinanderzusetzen.

Der durchschnittliche Zinskupon der Investments des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS liegt derzeit bei 6,38%. Der Fonds schüttet seinen Anlegern jährlich im Februar die Erträge aus.

Robus Mid-Market Value Bond Fund:

Das Wichtigste bei der Investition in festverzinsliche Wertpapiere ist, so wenig wie möglich Kapital zu verlieren und sich das Risiko adäquat bezahlen zu lassen. Neben der tiefen Analyse des Emittenten ist deswegen gerade im hochverzinslichen Bereich auch eine eingehende Analyse der Struktur notwendig. Leider sind die Strukturen der meisten Mittelstandsanleihen noch völlig unzureichend. Dies bedeutet, dass die Verluste bei Insolvenz einfach inakzeptabel hoch sind, falls bei dem Emittenten einmal etwas schief läuft. Damit wir heute grundsätzlich noch in neue Mittelstandsanleihen investieren, müssen diese mit Garantien, Sicherheiten und sinnvollen Anlegerschutzklauseln ausgestattet sein. Sind es die Anleihen nicht, müssen sie als quasi nachrangig eingestuft werden und dann reden wir aber auch schon von deutlich zweistelligen Renditen, die solch ein Investment erzielen muss, um sinnvoll zu sein.“

Auch ein enges Monitoring von Mittelstandsanleihen ist sehr wichtig, damit man bei Änderungen im Marktumfeld für den Emittenten agieren kann und seine Positionen proaktiv abbauen kann. Reagiert man erst auf die Herabstufung durch eine Rating-Agentur ist es ja meistens schon zu spät.

Wie steuern die Fondsmanager durch die Mini-Bond-Krise?

Klar ist, dass jedes Fondsmanagement selbstverständlich eigene Methoden hat, um gute Mini-Bonds zu finden. Als Gemeinsamkeiten kann man aber detaillierte Analysen schon im Vorfeld, ausgeklügelte Frühwarnsysteme und das Ausnutzen von Kursschwankungen erkennen. Lesen Sie, was die Fondsmanager auf die Frage, „mit welcher Strategie kommen Sie durch die Krise der Mini-Bonds“, antworten:

Steubing German Mittelstandfund I:

Die Ausfälle verdeutlichen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Analyse – unsere Strategie basiert auf einer sorgfältigen Analyse der Einzeltitel, einem fortlaufenden Monitoring sowie kontinuierliche Gespräche mit dem Management auch nach Platzierung der Anleihe. Solide Unternehmen – wir investieren ausschließlich in Unternehmen, denen wir eine langfristige positive und fundamentale Entwicklung bescheinigen. Im Zuge unserer Analyse werden bonitätsschwache oder massiv überschuldete Unternehmen frühzeitig identifiziert und von der Watchlist gestrichen.

Markus Mitrovski, Portfolio Manager des AMF Family & Brands Rentenfonds:

Wir in unserem Haus investieren nur in Mittelstandsanleihen, die ein Volumen von mindestens 50 Mio. Euro aufweisen und somit über einen gewissen Grad an Liquidität verfügen. Wir definieren daher die hier beschriebenen Mini-Bonds eigentlich als Mittelstandsanleihen mit einem Volumen von mind. 50 Mio. Euro. Anleihen, die nur über ein Volumen von 10 Mio. Euro oder noch weniger verfügen, sind viel zu illiquide und kommen nicht in unser Portfolio.

Jeder Fondsmanager muss sich vor der Investition ein genaues Bild über das Unternehmen machen. Bei vielen Emittenten war bereits vor der Emission zu erkennen, dass ein Investment in die Anleihe mit schlaflosen Nächten verbunden sein wird. Die Strategie jedes Fondsmanagers musste daher schon vor der Krise der Mini-Bonds darauf ausgerichtet sein, ein Portfolio zu schaffen, das Investoren sicher schlafen lässt. Die Selektion der Titel ist gerade im Segment der Mini-Bonds von entscheidender Wichtigkeit. Daher konnten bereits am Anfang einige Emittenten ausgeschlossen werden. Aber natürlich können immer unvorhersehbare Dinge passieren, mit denen keiner rechnet. Daher ist es immer wichtig, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern die Investments im Fonds breit zu streuen.

Deutscher Mittelstandsanleihen Fonds:

Die generelle Investmentstrategie des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS basiert auf den Anforderungen der Anleger nach Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Mit dem Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS partizipiert der Investor an den attraktiven Renditen für Mittelstandsanleihen, ohne das Risiko eines Einzelinvestments eingehen zu müssen. Der Fonds investiert in ein Bündel von Anleihen des Deutschen Mittelstands. Die ausgewählten Anleihen müssen den KFM-Scoring-Auswahl- und -Überwachungsprozess erfolgreich abschließen. Neben der breiten Streuung der Investments erhöht der Deutsche Mittelstandsanleihen FONDS die Sicherheit des Vermögens durch eine einzigartige Fondsstruktur. So investiert der Fonds überwiegend in Anleihen von mittelgroßen mittelständischen Unternehmen wie z.B. Bastei Lübbe, Helma oder German Pellets und auch in große familiengeführte Unternehmen wie z.B. Hornbach, Otto oder Fresenius.

Robus Mid-Market Value Bond Fund:

Wir haben die Kurskapriolen bei einigen Mittelstandsanleihe-Emittenten sehr selektiv zum Positionsaufbau und –ausbau verwendet. Ansonsten basieren die Investitionen auf einer intensiven Analyse, wobei sich die Erkenntnisse hieraus dann in detaillierten integrierten Cashflow-Modellen niederschlagen, welche sich als gute „Frühwarnsysteme“ erwiesen hatten. Es sei auch erwähnt, dass unsere Fonds grundsätzlich in mittelgroße Unternehmen investieren, aber über die ganze Bandbreite an Instrumenten, d.h. neben Mittelstandsanleihen eben auch in professionell strukturierte High-Yield-Anleihen, syndizierte Darlehen, Schuldscheindarlehen und Wandelanleihen von mittelgroßen DACH-Emittenten. Entsprechend können wir den Teil des Portfolios, der in „Mini-Bonds“ investiert ist, an den gegebenen Opportunitäten ausrichten.

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Christoph Morisse. Anleihen Finder Redaktion

Foto: Mike Bitzenhofer/flickr

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