Laurèl GmbH: Kosten für Mittelstandsanleihe belasten Ergebnis – negatives EBIT

Dienstag, 27. August 2013


Die Laurèl GmbH erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2012/2013 (Stichtag: 30.04.2013) ein negatives EBIT von minus 1,9 Mio. EUR (Rumpf-GJ 2011/2012: 2,3 Mio. EUR). Das EBITDA lag bei 0,4 Mio. EUR (Rumpf-GJ 2011/2012: 2,6 Mio. EUR). Das geht aus dem Jahresabschluss der Modefirma hervor. Die Zahlen können hier nicht direkt mit den Vorjahreswerten verglichen werden,  da der Vorjahreszeitraum als Rumpfgeschäftsjahr lediglich sechs Monate umfasst.

Der Kurs der Laurèl-Anleihe sank heute zeitweise unter 90. Die Anleihen Finder Redaktion berichtete bereits hier über den Kursrutsch der Laurèl-Anleihe.

„Man muss aber auch etwas hinter die Zahlen schauen: Wir haben uns gezielt für eine Unternehmensanleihe entschieden, um unsere Expansion sehr zügig, umfassend und ohne die Beschränkungen aus Bankdarlehen vorantreiben zu können. Dies führt im ersten Schritt zu höheren Aufwendungen, die sich erst nach den notwendigen Anlaufphasen, die üblicherweise bei zwei bis drei Jahren liegen, in höheren Umsätzen, Erträgen und Cashflows niederschlagen werden“, erklärte Dirk Reichert, Geschäftsführer der Laurèl GmbH.

Die Eigenkapitalquote der Laurel GmbH lag zum 30. April 2013 bei 25,3 Prozent, der Umsatz bei 35,7 Mio. EUR (Rumpf-GJ 2011/2012: 17,1 Mio. EUR). Wenn man die Umsätze der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Laurèl Asia Ltd addiert, ergebe sich laut Laurèl ein Gruppenumsatz von 37,8 Mio. EUR (Rumpf-GJ 2011/2012: 18,3 Mio. EUR).

Laurèl-Manager nennen drei Faktoren, die auf das Ergebnis drücken: die Emissionskosten der 20-Millionen-Anleihe, die Expansion mit dem Ausbau des Retail-Netzes und „eine außerordentliche Abschreibung auf Forderungen gegenüber der ehemaligen Schwestergesellschaft Apriori in Höhe von rund 2,4 Mio. EUR.“

Zum Stand der Expansion: Drei neue Shops sind in Wien, Amsterdam und Madrid eröffnet worden. Es sollen noch im laufenden Geschäftsjahr Läden in Düsseldorf, Köln, Dresden und Berlin eröffnet werden. Es seien bereits Mietverträge unterschrieben worden, berichten die Mode-Manager.

Laurèl bezeichnet ihren Online-Shop als „wichtigen Bestandteil der Retail-Sparte“. Dieser habe im ersten Jahr die Planungen übertroffen. Genaue Zahlen gabe es aber hierfür nicht.

Im Wholesale-Bereich konzentrierte sich die Laurèl GmbH auf den deutschsprachigen Raum, Russland, die weiteren ehemaligen GUS-Staaten, Osteuropa und China. Auf diesen Märkten seien Vertriebsstrukturen personell gestärkt und teilweise neu organisiert worden.

Ausblick: „ Die erfolgreiche Entwicklung wird auch durch die bisherigen Ergebnisse des laufenden Geschäftsjahres 2013/2014 belegt. In den eigenen Stores konnte Laurèl weiter zweistellig wachsen, nachdem schon in den ersten sechs Monaten des Kalenderjahres auf vergleichbarer Basis um 12 Prozent  zugelegt werden konnte. Auch die stark auf Deutschland ausgerichteten eigenen Outlets konnten zulegen. Zum Vergleich: Die führende Fachzeitschrift TextilWirtschaft weist in ihrer fortlaufenden Umsatzerhebung für die Branche ein Minus von drei Prozent aus. Im Großhandel erzielte die Gesellschaft für die Vororder-Runde Frühjahr/Sommer 2014 ein zweistelliges Plus gegenüber der Vergleichssaison des Vorjahres. Parallel kamen fünf neue Key-Account-Flächen hinzu. Die Vororder mit nun 38 Franchisern nahm um 30 Prozent zu“, wirbt Laurèl-Geschäftsführer Dirk Reichert.

Anleihen Finder Redaktion

Foto: Laurèl GmbH

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