Joh. Friedrich Behrens AG mit operativen Einbußen im ersten Halbjahr 2017 – Vorzeitige Anleihen-Tilgung zu 102%?

Dienstag, 15. August 2017


Die Joh. Friedrich Behrens AG kann im ersten Halbjahr 2017 ein leichtes Umsatzwachstum verbuchen, muss aber bei den operativen Kennzahlen Verluste gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Diese seien laut Unternehmen auf die erhöhte Investitionen zurückzuführen.

Aufgrund der geplanten Zinssenkungsmaßnahmen bleibt die Frage offen, ob das Unternehmen im November dieses Jahres eine vorzeitige Ablösung der Anleihe 2015/20 anstrebt. Eine Rückzahlung wäre in diesem Fall zu 102 Prozent des Nennbetrags möglich.

Operative Kennzahlen unter Vorjahresniveau

Im ersten Halbjahr 2017 erzielt die Joh. Friedrich Behrens AG ein Ergebnis vor Zinsen (EBIT) von 3,1 Millionen Euro, was laut Unternehmen mit 5,2 % des Umsatzes im Planungskorridor liegt. Das EBIT unterschreitet aufgrund der höheren Investitionstätigkeit von rund 1,0 Millionen Euro das Vorjahresergebnis von 3,8 Millionen Euro deutlich. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt mit 1,0 Millionen Euro ebenfalls unter dem Vorjahresergebnis von 1,7 Millionen Euro, jedoch mit einer Marge von 1,6 % in der vorgesehenen Bandbreite (1,0 % bis 2,0 %).

In den ersten sechs Monaten wurden auf Konzernebene Umsatzerlöse in Höhe von 59,9 Millionen Euro (Vorjahr: 57,1 Millionen Euro) erzielt. Dies entspricht einem Plus von 2,8 Millionen Euro bzw. 4,9 % und liegt damit über der eigenen Planung (1,5 % bis 3,5 %). Für das Gesamtjahr 2017 rechnet die Behrens-Gruppe weiterhin mit einem Umsatzwachstum zwischen 1,5  bis 3,5 Prozent. Die EBIT-Marge soll zwischen 5,0 und 6,0 Prozent liegen.

Hinweis: Weitere Informationen zum ersten Halbjahr 2017 der Behrens AG finden Sie hier.

Fremdkapital – Vorzeitige Anleihen-Rückzahlung möglich?

Im zweiten Quartal hat die Behrens-Gruppe ihre Finanzierungsstruktur weiter verbessert und  eine neue langfristige Finanzierung im Rahmen einer Mietkaufstruktur abgeschlossen. Dadurch sollen bereits ab dem zweiten Halbjahr 2017 die liquiditätswirksamen Zinsaufwendungen sinken. Zudem reduzieren sich laut Joh. Friedrich Behrens AG die gesamten Fremdkapitalkosten der Gruppe ab dem nächsten Geschäftsjahr deutlich. Das könnte durch eine vorzeitige Rückführung der Anleihe 2015/20 geschehen, die jährlich mit 7,75 Prozent verzinst wird.

Eine vorzeitige Refinanzierung der Unternehmensanleihe ist laut Anleihebedingungen ab dem 11. November 2017 zu 102 Prozent des Nennbetrags möglich und wird von der Emittentin neben weiteren alternativen kapitalmarktbasierten Finanzierungsinstrumenten derzeit geprüft.

ANLEIHE CHECK: Die Behrens-Unternehmensanleihe 2015/2020 (WKN A161Y5) bietet einen jährlichen Zins in Höhe von 7,75 Prozent und läuft bis zum 11. November 2020. Das Gesamtvolumen des Minibonds beträgt 25 Millionen Euro. Die Anleihe hat aktuell einen Kurswert von 107,25 Prozent (Stand: 15. August 2017). Im März 2016 hatte das Unternehmen seine erste Anleihe 2011/16 (WKN A1H3GE) mit einem Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro planmäßig zurückgezahlt.

Investitionen

Die Materialaufwendungen des Unternehmens stiegen in den ersten sechs Monaten aufgrund der Stahlpreis- und Euro-Dollar-Wechselkursentwicklung gegenüber der Betriebsleistung leicht überproportional an. Personalaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen erhöhten sich durch signifikante Investitionen in das Personal – vor allem durch neue Vertriebsmitarbeiter im Rahmen der Expansion nach Belgien und Schweden – und in Umbaumaßnahmen am Standort Ahrensburg. Letztere dienen der Erweiterung der Lager- und Logistikflächen am Unternehmenssitz als Logistikumschlagplatz der Gruppe und damit auch der Senkung der externen Lagerkosten.

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Anleihen Finder Redaktion.

Foto: Joh. Friedrich Behrens AG

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Unternehmensanleihe Joh. Friedrich Behrens AG 2015/2020

Unternehmensanleihe Joh. Friedrich Behrens AG 2011/2016 (getilgt)

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