Halloren Schokoladenfabrik AG: Konzerngruppe mit Verlust in 2015 – Muttergesellschaft erzielt Gewinn – „Herausfordernde Süßwarenbranche“
Die Halloren Gruppe hat nach vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Konzernfehlbetrag von minus 1,64 Millionen Euro erwirtschaftet. Das teilten die Vorstände Klaus Lellé und Andreas Stuhl im Rahmen der heutigen Bilanzpressekonferenz mit.
Konzernergebnis
Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) sei demnach von 5,27 auf 5,6 Millionen Euro angestiegen. Der Hauptgrund dafür sei die nach wie vor positive Entwicklung des Exportgeschäftes, berichten die Geschäftsführer. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei hingegen von 0,73 auf 0,51 Millionen Euro zurückgegangen.
Info des Unternehmens: Die Ergebnisse berücksichtigen, dass der belgische Pralinenhersteller Bouchard NV in 2015 mit großen Einmalaufwendungen neu aufgestellt wurde. Demnach belasten außerordentliche Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von zwei Millionen Euro das Konzernergebnis 2015 erheblich.
Der Konzernnettoumsatz der Halloren Gruppe habe sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,7 Millionen Euro auf 122,41 Millionen Euro erhöht. Die Konzerngesamtleistung liegt mit 123,92 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.
Muttergesellschaft mit Gewinn
„Wir haben bei der Konzernmuttergesellschaft (Halloren Schokoladenfabrik AG) zum Bilanzstichtag eine Eigenkapitalquote von 54,5 Prozent erreicht! Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielten wir einen Jahresüberschuss von 1,89 Millionen Euro (+ 45,7 Prozent gegenüber Vorjahr). Auf dieser grundsoliden wirtschaftlichen Basis und der guten Ergebnisentwicklung waren wir in der Lage, eine umfassende Neuausrichtung unserer belgischen Tochtergesellschaft in Angriff zu nehmen. Bei Bouchard NV trennte sich das Management von unrentablen Produktlinien verbunden mit einer Straffung des Produktionsstandortes. Wesentliche Verwaltungsfunktionen, wie Vertrieb, Einkauf und Controlling wurden bei der Halloren Schokoladenfabrik AG in Halle zentralisiert“, so Finanzvorstand Andreas Stuhl.
Dabei sei ein Personalabbau von fast 50 Prozent der Bouchard-Belegschaft unumgänglich gewesen, was zu jährlichen Kosteneinsparungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro gegenüber 2015 führen werde, so Stuhl.
Schwieriges Jahr für die Süßwarenbranche
„Das abgelaufene Jahr 2015 war für die Süßwarenbranche ähnlich schwierig wie 2014. Der harte Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel setzte sich bei gleichzeitigen Rohstoffpreissteigerungen, insbesondere bei Mandeln und Haselnüssen, fort. In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ist es uns jedoch gelungen, den Halloren Konzern wieder auf Kurs zu bringen“, so der Vorstandsvorsitzende Klaus Lellé.
Ausblick 2016
Im laufenden soll die Umsatzrendite durch die bereits umgesetzten Maßnahmen wieder steigen. Trotz volatiler Rohstoffmärkte und hohem Margendruck erwartet das Halloren-Management auch auf Konzernebene, wieder zu einem positiven Ergebnis zu kommen.
Hinweis: Der ausführliche Geschäftsbericht wird Mitte Mai 2016 veröffentlicht.
Halloren-Anleihe
Aktuell hat der Konzern über die Halloren Vermögen AG (Emittentin) eine nicht börsennotierte Anleihe 2014/19 (WKN A11QF8) mit einem platzierten Volumen von 10,3 Millionen Euro am Markt. Die Anleihe läuft bis zum 19. Dezember 2019 und wird jährlich mit 4,5 Prozent verzinst.
INFO: Das Schokoladen-Unternehmen hatte mit Hilfe eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 23,5 Millionen Euro (platziert bei institutionellen Investoren aus dem Banken-Bereich) seine beiden Unternehmensanleihen aus den Jahren 2009 und 2012 mit einem Gesamtvolumen von 20 Millionen Euro abgelöst.
Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.
Foto: Nico Kaiser / flickr
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