Beate Uhse AG zieht blank: Miserables Geschäftsjahr 2015 – Hoffnung auf neue B2C-Strategie – Anleihe notiert bei 34 Prozent

Freitag, 1. April 2016


Die Beate Uhse AG hat die offiziellen Geschäftszahlen für das Jahr 2015 veröffentlicht und wie bereits angekündigt ein katastrophales Geschäftsjahr hingelegt. Demnach hat der Erotik-Konzern ein Minus von 18,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Durch dieses Ergebnis hat sich die Eigenkapitalquote des Flensburger Unternehmens von 28,2 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 11,4 Prozent reduziert.

Das Ergebnis vor Abschreibungen, Steuern und Zinsen (EBITDA) lag in 2015 bei minus 5,3 Millionen Euro, nach plus 10,3 Millionen Euro im Vorjahr. Auch das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) reduzierte sich von 5,0 Millionen Euro in 2014 auf minus 13,3 Millionen Euro in 2015. Das EBT fiel auf minus 16,2 Millionen Euro.

ABER: In den angeführten Zahlen seien bereits erste Maßnahmen zur Konzern-Neuausrichtung als Aufwand bzw. Wertkorrekturen eingerechnet. So seien unter anderem die Einstellung des Kataloggeschäfts, die Schließung von insgesamt 16 Shops, Wertberichtigungen auf Geschäfts- und Firmenwerte im Niederländischen Einzelhandel sowie Korrekturen im Wertansatz der Fremdwährungen (USD und SFR) und die Bereinigung des Warenlagers berücksichtigt. Insgesamt spricht die Beate Uhse AG dabei von berücksichtigten Abwertungen und Aufwendungen in Höhe von 14,1 Millionen Euro.

Gründe für Ertrags- und Umsatzrückgang

Die Umsatzerlöse des Beate Uhse Konzerns verringerten sich im Geschäftsjahr 2015 von 142,9 auf 128,8 Millionen Euro. Die Umsatzentwicklung sei laut Beate Uhse AG in 2015 hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Der Rückgang resultiere im Wesentlichen aus dem Nachfragerückgang im klassischen Kataloggeschäft, geringeren Einzelhandelsumsätzen sowie der umfangreichen neuen Markenausrichtung im B2C-Bereich.

Das Jahr 2015 habe den Erotik-Konzern aufgrund von schwierigen Marktverhältnissen und rasanten Veränderungen im Einkaufsverhalten der Konsumenten vor große Herausforderungen gestellt. Mit der Bekanntheit der Marke, einem individuell ausgerichteten Geschäftsmodell und einer Fokussierung auf den E-Commerce-Bereich will das Unternehmen zurück in die Erfolgsspur.

Anleihe-Kurs weiterhin im Keller

Aktuell notiert die Unternehmensanleihe der Beate Uhse AG bei mageren 34 Prozent (Stand: 01.04.2016). Nachdem die Beate Uhse AG Ende Oktober 2015 mitteilte, dass sie ihre Jahresprognosen nicht erreichen werde, sank der Anleihe-Kurs von damals 100 Prozent auf knapp 70 Prozent. Im Dezember 2015 fiel die Anleihe dann unter 50 Prozent und verschlechterte sich zum Jahresbeginn 2016 weiter auf unter 30 Prozent.

ANLEIHE CHECK: Die Unternehmensanleihe 2014/19 der Beate Uhse AG (WKN A12T1W) hat ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro und ist mit einem jährlichen Zinskupon in Höhe von 7,75 Prozent ausgestattet. Die Anleihe wird im Juli 2019 fällig.

„Strategie an Kundenbedürfnissen ausrichten“

„Beate Uhse ist nach wie vor der Branchenpionier, ohne die es die Öffnung des Marktes niemals gegeben hätte. In einem zunehmend anspruchsvollen Marktumfeld ist Erfolg aber kein Selbstläufer“, so Kees Vlasblom, Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand der Beate Uhse AG.

„Um ein profitables Wachstum nachhaltig abzusichern, müssen wir unsere Strategie noch konsequenter an den Kundenbedürfnissen ausrichten. Das Management hat deshalb Maßnahmen eingeleitet, um den externen und unternehmensspezifischen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen. Die Attraktivität unserer Marke, die Qualität unserer operativen Plattform und unsere hoch motivierten Mitarbeiter sind ein starkes Fundament für die Zukunft.“

Die Weiterentwicklung der B2C-Strategie mit der Konzentration auf den E-Commerce stehe dabei laut Beate Uhse AG  im Vordergrund.  Im Zuge dieser B2C-Ausrichtung soll das Filialnetz noch stärker auf die zukunftsträchtigen Zielgruppen Singles und Paare ausgerichtet werden. Standorte, die nicht in dieses Konzept passen und verlustbehaftet sind, sind bereits oder werden geschlossen.

Ausblick: Frühestens 2017 zurück in die Gewinnzone

Diese eingeleiteten Maßnahmen sollen zu einer nachhaltigen Ertragsverbesserung des Unternehmens beitragen. Das Beate Uhse-Management rechnet daher mit einem nahezu ausgeglichenen operativen Ergebnis in 2016. Die Umsatzerlöse werden 2016 durch die Schließung von 16 Filialen und die Einstellung des Katalogs jedoch weiter sinken und voraussichtlich zwischen 115 und 120 Millionen Euro liegen.

Ab 2017 soll der Umsatz dann um bis zu drei Prozent steigen. Dieses Wachstum sowie die Kostenreduzierungen sollen ab 2017 dann zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses führen.

INFO: Am 9. März 2016 hatte die Beate Uhse AG Dennis van Allemeersch für die Position des Chief Operating Officers (COO) berufen,  der seitdem für den Bereich B2C sowie für das Projekt- und Prozessmanagement verantwortlich ist.

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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.

Foto: Beate Uhse AG

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Unternehmensanleihe der Beate Uhse AG 2014/2019

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