Anleihen-Barometer: Beide Unternehmensanleihen der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig weiterhin „attraktiv“

Donnerstag, 24. August 2017


NZWL im Check – in ihrem aktuellen Anleihen-Barometer bewerten die Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG die beiden Anleihen der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH weiterhin als „attraktiv“ mit vier von fünf möglichen Sternen.

„Ertragreiches Wachstum“

Fazit der KFM-Analysten: „Auf Grund der stabilen Entwicklung im Geschäftsjahr 2016 und dem erfolgreichen Hochlauf der Produktion in China ist von einem weiterhin ertragreichen Wachstum der NZWL auszugehen. In Verbindung mit der wachstumsbedingt aktuell unterdurchschnittlichen, aber steigenden Eigenkapitalquote und der attraktiven Rendite von 7,91% p.a. (auf Kursbasis von 98,71% am 23.08.2017) der NZWL-Anleihe 2014/19 bzw. von 8,52% p.a. (auf Kursbasis von 98,52% am 23.08.2017) der NZWL-Anleihe 2015/19 werden beiden Anleihen weiterhin als „attraktiv“ (4 von 5 möglichen Sternen) bewertet.“

INFO: Die NZWL ist ein international tätiger Produzent von Motoren- und Getriebeteilen – vom Einzelteil bis zum kompletten Getriebe – und blickt auf mehr als 110 Jahre Erfahrung im Getriebebau zurück. Das Unternehmen hat eigene Fertigungsstandorte in Deutschland (Leipzig) und der Slowakei (Sučany). Das Produktspektrum umfasst Synchronisierungen, Einzelteile und Baugruppen sowie Getriebe. Über 70% der Umsatzerlöse werden im Bereich Synchronisierungen erzielt.

NZWL-Anleihen

ANLEIHE CHECK I: Die im März 2014 emittierte Anleihe der Neue ZWL Zahnradwerke Leipzig GmbH ist mit einem Zinskupon von 7,50% p.a. (Zinstermin jährlich am 04.03.) ausgestattet und hat eine Laufzeit bis zum 04.03.2019. Im Rahmen der Anleiheemission wurden insgesamt 25 Millionen Euro platziert. Eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit für die Emittentin ist in den Anleihebedingungen nicht vorgesehen. Eine Besicherung der Anleihe erfolgt durch die Verpfändung von Anteilen an Unternehmensteilen der NZWL-Gruppe über einen Treuhänder.

ANLEIHE CHECK II: Die im Februar 2015 emittierte Unternehmensanleihe der Neue ZWL Zahnradwerke Leipzig GmbH ist mit einem Zinskupon von 7,50% p.a. (Zinstermin jährlich am 17.02.) ausgestattet und hat eine Laufzeit bis zum 17.02.2021. Im Rahmen der Anleiheemission wurden insgesamt 25 Millionen Euro platziert. Eine vorzeitige Kündigungsmöglichkeit für die Emittentin ist in den Anleihebedingungen nicht vorgesehen.

Produktion in China

Der Großkunde Volkswagen hat mit der NZWL-Gruppe eine langfristige strategische Zusammenarbeit in China vereinbart. Im Rahmen dieser Kooperation erwartet das chinesische Produktionsunternehmen laut KFM-Analysten ab 2018 einen Jahresumsatz im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Nach anfänglichen Verzögerungen in der Hochlaufphase des neuen Werkes konnte im Oktober 2016 erstmals die Gewinnschwelle (auf Monatsbasis) erreicht werden. Die NZWL hat über Ausleihungen an die NZWL International insgesamt 32,7 Millionen Euro in den chinesischen Produktionsstandort investiert (Vj. 25,0 Millionen Euro). Neben dem Erreichen des Break-Even erfolgte im Jahr 2016 auch die erste liquiditätswirksame Zinszahlung an die NZWL in Höhe von ca. 2,1 Millionen Euro. Für das Jahr 2017 wird für das Werk in China ein Ergebnis zwischen 10 und 15 Millionen Renminbi erwartet. Dies entspricht einem Gewinn von etwa 1,3 bis 1,9 Millionen Euro bei aktuellem Umrechnungskurs.

Betriebswirtschaftliche Kennzahlen

Im Geschäftsjahr 2016 konnte die NZWL den Umsatz leicht um 1,0% auf 82,5 Millionen Euro steigern (Vj. 81,7 Millionen Euro bereinigt um einmalige Preiseffekte). Für das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert die Emittentin eine Steigerung des Umsatzes von 10,0% bis 13,0%. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) hat sich im Geschäftsjahr 2016 um 1,3 auf 4,5 Millionen Euro vermindert. Die Verminderung resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Personalkosten und erhöhten Abschreibungen in Folge der erhöhten Investitionstätigkeit. Für das Geschäftsjahr 2017 wird ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Euro erwartet. Positiv hervorzuheben ist, dass die Prognose seit Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen im Februar 2017 signifikant angehoben wurde. In der Gesamtbetrachtung ist der Wachstumstrend der NZWL als nachhaltig intakt und nach Bereinigung um Sondereffekte als kontinuierlich positiv einzuschätzen.

Seit der Emission der ersten NZWL-Anleihe im Jahr 2014 bis in das Geschäftsjahr 2016 konnte ein positiver operativer Cashflow in Höhe von kumuliert 23,6 Millionen Euro (vor Zinszahlung) generiert werden. Nach Zinszahlung ergibt sich ein operativer Cashflow in Höhe von kumuliert 12,2 Millionen Euro. Hierbei sind die Zinszahlungen für die Anleihemittel, die in das chinesische Werk investiert wurden, berücksichtigt. Es zeigt sich laut KFM somit eine hohe Zinstragfähigkeit der NZWL allein aus den europäischen Aktivitäten, die die Zinslast für die China-Investitionen mittragen.

Eigenkapitalquote

Per 31.12.2016 weist die NZWL eine unterdurchschnittliche, aber zuletzt gestiegene Eigenkapitalquote von 14,3% auf (Vj. 13,2%). Der Rückgang seit Emission der ersten Unternehmensanleihe resultiert im Wesentlichen aus einem deutlichen Anstieg der Bilanzsumme aufgrund der Investitionen in den neuen Standort in China sowie gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Mit Abschluss der Investitionsphase ist davon auszugehen, dass eine sukzessive Verbesserung der Bilanzrelationen eintritt. Im Zeitraum von 2010 bis 2013, in dem die Eigenkapitalquote von 8,6% auf 24,4% gesteigert wurde, konnte der entsprechende Track Record in der Entwicklung des Unternehmens gezeigt werden.

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Anleihen Finder Redaktion.

Foto: pixabay.com

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Anleihe der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH 2014/19

Anleihe der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH 2015/21

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