Anleihen-Barometer: 3,00%-Wandelanleihe der GK Software AG (A2GSM7) im Analysten-Check
Im aktuellen Anleihen-Barometer wird die 3,00%-Wandelanleihe der GK Software AG (WKN A2GSM7) von den Analysten der KFM Deutsche Mittelstand AG als „durchschnittlich attraktiv“ (3 von 5 möglichen Sternen) eingeschätzt. Die GK Software AG ist IT-Spezialist für große Einzelhandelsunternehmen und profitiert von der zunehmenden Digitalisierung im stationären Handel. Das Unternehmen befinde sich laut den Analysten auf einem anhaltenden und profitablen Wachstumskurs. Die Unternehmensentwicklung werde zusätzlich gestützt durch die strategische Partnerschaft mit SAP. In Verbindung mit der Rendite von 2,04% p.a. (Kurs von 104,00% am 10.11.2017) und der Wandlungsmöglichkeit wird die 3,00%-GK Software-Wandelanleihe daher als „durchschnittlich attraktiv“ bewertet.
GK Software-Wandelanleihe
WANDELANLEIHE CHECK: Die im Oktober 2017 emittierte Wandelanleihe der GK Software AG ist mit einem Zinskupon von 3,00% p.a. ausgestattet (Zinszahlung jährlich am 26.10.) und hat eine fünfjährige Laufzeit bis zum 26.10.2022. Das Emissionsvolumen beträgt 15 Millionen Euro. Die Emission, die ausschließlich institutionellen Investoren in Stückelungen von 100.000 Euro angeboten wurde, war dreifach überzeichnet.
WANDLUNG: Der anfängliche Wandlungspreis wurde auf 155 Euro je GK Software-Aktie festgesetzt. Die Wandlungsprämie beträgt aktuell 33% (Kurs 116,00 Euro am 10.11.2017). Die Emittentin ist bei entsprechender Wertsteigerung der Aktie berechtigt, die Schuldverschreibungen ab dem 16.11.2020 vorzeitig zu kündigen.
GK Software AG
Die Ursprünge der von Rainer Gläß und Stephan Kornmüller gegründeten GK Software AG gehen auf das Jahr 1990 zurück. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Software-Lösungen und Dienstleistungen für den Betrieb der Filialen großer Einzelhandelsunternehmen. Die Software-Lösungen decken den Filialbetrieb ganzheitlich ab und umfassen Module u.a. für Kassen, Warenwirtschaft, Etikettendruck und Filialüberwachung. Wesentliche Ertragssäulen sind neben Lizenzerlösen auch Erlöse für Programmierung und Wartung.
Neben dem Hauptsitz in Schöneck/Vogtland verfügt GK Software über elf weitere Standorte in Deutschland, Tschechien, der Schweiz, Russland, der Ukraine, Südafrika und den USA. Weltweit sind mehr als 239.000 Installationen von GK Software in rund 41.700 Filialen in über 40 Ländern im Einsatz. GK Software bedient namhafte Einzelhandelsunternehmen wie EDEKA, Fressnapf, Coop, Lidl, Douglas und viele andere mehr.
Partnerschaft mit SAP
Im Jahr 2013 ist die GK Software eine intensivierte Partnerschaft mit der SAP SE eingegangen. Hierzu hat sich die SAP mit über 5% an der GK Software beteiligt und bis Ende 2020 laufende Vorkaufsrechte an den Anteilen der Gründer gesichert. Mit inzwischen fast 50 gemeinsamen Kundenprojekten, in denen GK-Lösungen von SAP verkauft worden sind, ist SAP der wichtigste Partner im operativen Bereich.
Meilensteine
Neben organischem Wachstum konnten in den letzten Jahren auch mehrere Übernahmen erfolgreich abgeschlossen werden. Wesentliche Meilensteine waren die Übernahme der AWEK GmbH Ende 2012, die Übernahme des Retail-Segmentes der DBS Data Business Systems Inc. (USA) in 2015 sowie die Übernahme der TOV Eurosoftware (Ukraine) Anfang 2016. Mit Pressemitteilung vom 01.11.2017 hat GK Software mitgeteilt, die in Chemnitz ansässige prudsys AG mehrheitlich übernommen zu haben. Neben finanzwirtschaftlichen Aspekten war nach Unternehmensangaben das Knowhow im Bereich künstlicher Intelligenz für die weitere Prozessautomatisierung im Handel ausschlaggebend.
Finanzkennzahlen
Seit dem Jahr 2012 konnte GK Software den Umsatz kontinuierlich von 28,4 auf 77,3 Millionen Euro in 2016 steigern. Dies entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von nahezu 30%. Das Umsatzwachstum setzt sich auch im ersten Halbjahr 2017 mit einem Zuwachs von 25,8% auf 44,1 Millionen Euro fort (Vj.: 35,1 Mio. Euro). Während im Jahr 2012 ein EBIT von 0,8 Millionen Euro generiert wurde, erreichte dieses in 2016 bereits 3,9 Millionen Euro. Dies entspricht einer jährlichen EBIT-Steigerung von etwa 50%. Das EBIT-Wachstum setzt sich auch im ersten Halbjahr 2017 mit einem Zuwachs auf 3,6 Millionen Euro fort (Vj.: 0,3 Mio. Euro). Bei der Ergebnisentwicklung ist zu berücksichtigen, dass zunächst erhebliche Aufwendungen für Softwareentwicklung wie zum Beispiel für die in 2016 eingeführte Cloud-Lösung OmniPOS anfallen, ehe sukzessive vertriebliche und hieraus betriebswirtschaftliche Erfolge verzeichnet werden können.
Per 30.06.2017 weist GK Software eine Eigenkapitalquote von 42,5% auf (31.12.2016: 44,2%). Der leichte Rückgang resultiert – wie auch in den Vorjahren – aus einer wachstumsbedingten Bilanzverlängerung. Die Nettoverschuldung des Unternehmens beträgt per 30.06.2017 etwa 1,8 Millionen Euro (31.12.2016: 8,7 Mio. Euro).
ABER: Aufgrund der erst im November 2017 gemeldeten Übernahme der prudsys AG ist zum Jahresende 2017 von einem wachstumsbedingten Rückgang der Eigenkapitalquote und einer Zunahme der Nettoverschuldung auszugehen.
Anleihen Finder Redaktion.
Foto: pixabay.com
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